Perspektivwechsel – Ausstellung im TriO

Perspektivwechsel

Diskriminierungserfahrungen junger Menschen mit Migrationsgeschichte

Ausstellung vom 17.09 – 22.09.2011 im TriO Bad Essen

 

Öffentliche Öffnungszeiten

Sa. 17.09, 14:00 – 16:30 Uhr sowie Mo. 19.09 bis Mi. 21.09 jeweils von 14:00 – 17:00 Uhr

Eintritt frei

 

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Über die Ausstellung:

Junge Menschen mit Migrationsgeschichte tauchen in den öffentlichen Debatten über das Thema
»Integration« noch immer überwiegend in Verbindung mit tatsächlichen oder vermeintlichen Defiziten auf.
Von mangelnden Schulleistungen, erhöhter Straffälligkeit oder »Deutschenfeindlichkeit« ist immer wieder zu
hören, von ihren Stärken und Erfolgen kaum. Auch über die alltäglichen Erfahrungen von Ausgrenzung und
Diskriminierung sowie deren Auswirkungen auf Kinder und Jugendliche mit Zuwanderungsgeschichte ist in
der Öffentlichkeit wenig zu vernehmen.
Mit der Ausstellung „Perspektivwechsel“ wollen wir das ändern. Sie präsentiert unterschiedlichste Exponate,
die von rund 80 jungen Menschen im Alter zwischen 10 und 24 Jahren erstellt wurden. An sechs Standorten
in Niedersachsen haben diese sich über ein halbes Jahr lang mit den eigenen (und fremden) Erfahrungen
der Ausgrenzung und Diskriminierung auseinandergesetzt und mit professioneller Unterstützung über 20
Bilder, Installationen, Filme u.a. geschaffen.
Viele Jugendliche müssen täglich Erfahrungen mit Rassismus und Diskriminierung machen: In der Schule
dürfen Sie nur deutsch sprechen, ihre Eltern dürfen nicht in den Berufen arbeiten, die sie einmal gelernt
haben, weil ihr Abschluss in Deutschland nicht anerkannt wird, sie werden nicht zum Vorstellungsgespräch
eingeladen, weil ihr Name so ‚fremd’ klingt, sie werden gefragt, wo sie her kommen, obwohl sie doch in
Deutschland geboren sind.
Junge Menschen mit Migrationsgeschichte erleben in der Bundesrepublik Deutschland alltäglich
unterschiedliche Formen von Diskriminierung und Ausgrenzung. So werden sie zum Beispiel bei gleichen
Schulabschlüssen und gleichem Engagement seltener zu Vorstellungsgesprächen eingeladen und erhalten
seltener einen Ausbildungsplatz als ihre MitbewerberInnen ohne Zuwanderungsgeschichte. Insbesondere
die Verweigerung von Zugehörigkeit belastet die Jugendlichen sehr. Aufgrund äußerer Merkmale wie Hautoder
Haarfarbe wird ihnen eine „ethnische Identität“ zugeschrieben, die sich vermeintlich von einer
angenommenen „deutschen Identität“ unterscheidet. Damit werden sie zu „den Anderen“ gemacht und als
„Fremde“ behandelt.
Die alltäglich erlebte Diskriminierung bedeutet für die Betroffenen u.a. die Erfahrung von Geringschätzung
und Minderwertigkeit, Hilflosigkeit und Ohnmacht. Auf die Verweigerung von Anerkennung und
Zugehörigkeit durch die Mehrheitsbevölkerung reagieren die jungen Menschen nicht selten mit Rückzug und
Selbstausgrenzung. Diskriminierung und Alltagsrassismus verhindern somit eine gelungene Integration.
Im Mittelpunkt des Ausstellungsprojektes stehen die Perspektiven der von Rassismus betroffenen
Jugendlichen – Perspektiven, die meist nicht wahrgenommen werden: Ein Perspektivwechsel.

Wir freuen uns über Ihren Besuch

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