Open-Air-Konzert in Bad Essen
Am Samstag, den 08. Juni, veranstaltet die „Musikinitiative Bad Essen“ ab 18:30 Uhr das Open-Air-Konzert „Grill’n und Chill’n“. Vier Künstler unterschiedlicher Musikrichtungen werden dann im Innenhof des Jugendtreff „TriO“ für eine ganz besondere Stimmung sorgen.
„Leif Marcussen“ nimmt die weite Reise aus der nördlichsten Ecke Deutschlands, Flensburg, auf sich um dem Bad Essener Publikum seine Musik zu präsentieren, die er selbst zwischen Singer-Songwriter und Akustik-Punk einordnet. „Mir bedeutet jeder Song extrem viel und ich weiß genau wie ich jedes Wort meine“, erklärt er weiterhin und dies macht deutlich, wie viel Leidenschaft hinter seiner Musik steckt. Belohnt wurde dies spätestens mit seinem Sieg beim „Songslam“ im „Molotov“ in Hamburg. Außerdem erschien Ende März sein erstes Album „Your Parent’s Car and Your Town“ als CD und Kassette.
„Razzmatazz“ ist eine sechsköpfige Band, deren Musiker sich auf einem sogenannten Bigbandmeeting der KvG Bigband Mettingen und der Greselius Bigband Bramsche kennengelernt haben. Schnell haben sie sich zum Ziel gesetzt eine Funk-Band zu gründen. Ob das geklappt hat, stellen sie selbst in Frage. Es sei zwar tanzbar, aber irgendwie kein klassischer Funk à la „Tower of Power“ oder „Kool & The Gang“. Neben den Jazz- und Funkelementen vermischen sie in ihrer Musik Rock, Reggae, Soul und Latin. Die Band besteht nunmehr seit Februar 2011 und hat in der Zeit knapp 60 Konzerte im regionalen Raum gespielt, darunter auch schon einige im nahegelegenen holländischen Ausland. Die Teilnahme an den Contests “Battle of the Bands” (Nijverdal NL, 1. Platz), „Trossekult Contest“ (2. Platz), „Rock in der Region“ (Osnabrück 3. Platz) und dem „Stemwede Bandcontest“ (1. Platz) haben ihnen neben viel Freude auch eine ordentliche Portion Motivation bereitet. Außerdem hatten sie schon ein paar gute Support-Gigs z.B. das „Trosse Kult Festival“ (u.a. mit „Triggerfinger“) in Mesum oder für die südafrikanische Ska-Band „Hoggidy Hog Hoggidy Hog“ in Osnabrück. Ein weiterer Höhepunkt war ein Bericht über die Band in der WDR „Lokalzeit“ im September 2012.
Die „Kilkenny Band“ (benannt nach der irischen Stadt Kilkenny, aus der auch das bekannte, gleichnamige Bier stammt) kommt ursprünglich aus dem Altkreis Wittlage und spielt irische Lieder über Alkohol und andere Themen. Neben den traditionellen Pub-Songs aus Irland werden auch ein paar Welthits gecovert und „eingeirischt“. Besonders beeindruckend ist, dass alle Bandmitglieder Multiinstrumentalisten sind: Bianca Freitag (Minibassdrum, Quetschkommode, Tin Whistle und Gesang), Jascha Kemper (Gesang und alles, was Saiten hat) und Shawn Hellmann (Alles, was Saiten hat, Dudelsack und alles übertönendes „Hintergrundgegröle“ – bald auch Fagott).
Die drei feingeistigen, abgehobenen und völlig weltfremden Noch-Studenten von „Mennies“ haben sich mittlerweile über die Städte Münster, Oldenburg und Leipzig verteilt und machen es sich zur Aufgabe die leisen Töne zu zelebrieren, die Ruhe zu entdecken, die in spärlich instrumentierten Songs steckt. Dabei vermeiden sie ein Abdriften ins Songwritercliché, indem sie die zerbrechlichen, manchmal allzu wohlklingenden Kompositionen, zersägen, wenn ihnen danach ist. Während das Schlagwerk hier lambchop- und calexico-esk klingt, bolzt es dort in „Flaming Lips“-Manier alles vor die Wand. Klingt der Bass mal nach Percussion und nordischen Fjorden, zerrt, knurrt und schmiert er im nächsten Moment unkontrollierbar. In feinster „Neil Young“/ „Nick Drake“-Tradition steht das Gitarrenspiel. Im Kontext des Independentrocks entfalten diese Elemente eine neue, erfrischende Energie. „Tolstoi“ müsste seine Einschätzung, das Leben sei ein mit Scheiße bestrichenes Brot, von dem man gezwungen sei, jeden Tag ein Stück zu essen, überdenken. An einem solchen Abend wird das Brot bestrichen sein mit Landbutter und Alpenhonig.
Sven Raube